So klingt Reformation - berührend und mitreissend!

Solistin Cindy Manser: Konzertchor Schaffhausen (Foto: Doris Brodbeck)

Solistin Cindy Manser: Konzertchor Schaffhausen (Foto: Doris Brodbeck)

Ausgehend von der Entdeckung mehrerer Liedtexte des Schaffhauser Reformators Johann Conrad Ulmer wurde ein Chorprojekt zu dessen 500. Geburtstag angestossen. Am 30. und 31. März 2019 fanden mehrere Auftritte zum Jubiläum statt.
Doris Brodbeck,
Es beteiligten sich 6 Chöre mit rund 200 Sängerinnen und Sängern, das Steiner Kammerensemble und weitere Musiker und Solistinnen. Neben den Ulmerliedern stehen auch Komponisten wie Bach, Mendelssohn-Bartholdy, englischsprachige, ein brasilianisches und afrikanische Lieder auf dem Programm.

Sonntagmorgen
Dass die Ulmerlieder wunderschön klingen, bewies auch der gesamtstädtische Jubiläumsgottesdienst im St. Johann am 31. März 2019. Trompeten und Querflöte verzauberten das Tauflied und bei zwei weiteren Ulmerliedern war man eingeladen mitzusingen wie auch bei einem modernen niederländischen Lied. Pfarrer Matthias Eichrodt zeigte anhand von Ulmertexten, dass diedamaligen Fragen noch viel Aktualistät besitzen. In einer Broschüre mit Auszügen aus Ulmer-Texten lässt sich dies nachlesen.

Samstagabend: Musik im Abendgebet
Die erste Aufführung im "Musik im Abendgebet" in der Stadtkirche Stein am Rhein überzeugte das Publikum. Die gesungenen Liedtexte des Reformators Ulmer vermögen noch heute die Menschen zu berühren. Der in Stein am Rhein wohnende Pfarrer im Ruhestand, Christoph Buff, hatte die Lieder für den heutigen Gebrauch aufgearbeitet. Erfrischend waren auch die Gospel sowie die modernen Texte, die Pfarrerin Johanna Tramer vortrug. Die zwei Psalmen aus der Genfer Reformation - bearbeitet von der aus dem Nazi-Deutschland geflüchteten Organistin und Komponistin Lili Wieruszowski bildeten ebenfalls eine Brücke in die Moderne und unterstrichen die Bedeutung der reformatorischen Lieder für die Menschen der Gegenwart.

Sonntagabend: Konzert "Reformationsklänge aus aller Welt"
Das Kernstück bildeten drei Ulmerkantaten, vorgetragen von der Steiner Kantorei. Darum gruppierten sich ein doppelchöriges Werk von Mendelssohn als Gemeinschaftsauftritt des Kirchenchors Beringen und der Neuhauser Kantorei, das Unser Vater von Tschaikowsky und moderne englisch sprachige Literatur des Konzertchors Schaffhausen. Dann Lieder aus Brasilien und Afrika und schliesslich wie schon zu Beginn ein gemeinsam gesungenes Ulmerlied. Die vier Chöre wechselten sich ab mit Auftritten auf der Bühne und von hinten beim Chor. Es war ein Feuerwerk, berührend, auch meditativ und dann wieder mitreissend. Es war mehr als gute Unterhaltung - es waren Lieder, die zu Herzen gingen und das zahlreich erschienene Publikum gestärkt entliessen.

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Reformationsjubiläum - Evang.-ref. Kirche des Kantons Schaffhausen - Bereitgestellt: 30.03.2019      
aktualisiert mit kirchenweb.ch