Die Geschichte der Reformationsstadt Schaffhausen wie auch einiger Schaffhauser Landgemeinden ist eng verbunden ist mit der Geschichte der Täufer. Nun besuchte der Schweizerische Verein für Täufergeschichte erstmals den Kanton und tagte in Schleitheim.
Der Schleitheimer Gemeindepräsident Hansrudolf Stamm erinnerte in seinem Grusswort an den grossen freiwilligen Einsatz des Schleitheimer Vereins für Heimatkunde, der auch hinter der Ausstellung im Täuferzimmer des Museums Schleitheimertal steckt. Doris Brodbeck legte von Seiten der reformierten Kirche dar, dass in Schleitheim die Offenheit für verschiedene Glaubensbekenntnisse noch heute im Christenrat lebendig geblieben sei. Hanspeter Jecker führte darauf durch die Versammlung und Ueli Kipfer präsentierte eine ausgeglichene Rechnung. Hauptaufgabe des Vereins ist die Erforschung der Geschichte des Täufertums in der Schweiz und deren Veröffentlichung in seinem Publikationsorgan «Mennonitica Helvetica» sowie auf seiner Webseite
www.mennonitica.ch. Die Zeitschrift hat auch schon Beiträge über das Schleitheimer Bekenntnis oder über zwei Täufer aus Stein am Rhein abgedruckt.
Täuferzimmer in Schleitheim
Nach der Jahresversammlung führten der Westschweizer Michel Ummel und der Vereinspräsident Hanspeter Jecker in die Täufergeschichte im Kanton Schaffhausen ein. Hanspeter Jecker bracht zum Ausdruck, dass die Täufer durchaus auch Sympathisanten auf reformierter Seite hatten wie anfangs den Schaffhauser Reformator Sebastian Hofmeister. Gemeindearchivar Willi Bächtold zeigte der Versammlung anschliessend den Originaldruck des Schleitheimer Bekenntnisses und andere Dokumente aus Schleitheim.
Versammlungsort im Wald
Nach dem Mittagessen im Gasthof Post besuchte man die "Chälle" und versuchte, den geheimen Versammlungsort, wo zeitweise auch Täufer im Wald gelebt hatten, zu erkunden. Unterwegs kam man immer wieder auf historische Themen zu sprechen. Ein Vereinsmitglied aus dem Berner Jura war überzeugt, dass die Täufer in ihrem Individualismus in Sachen Glauben der Zeit weit voraus gewesen seien. Eine Teilgruppe wanderte schliesslich auch zum Täuferstein auf dem Mösli und einige gar weiter nach Hemmental oder Merishausen.